So wie viele Kartenspiele hat auch Blackjack eine lange Tradition. Ursprünglich stammt es wohl aus Spanien, denn schriftlich wird es zuerst in einer Geschichte des Schriftstellers Miguel de Cervantes erwähnt. Dieser ist vor allem für Don Quixote bekannt, jedoch auch für seine Leidenschaft für das Glücksspiel. Blackjack fand international Anklang und wurde schnell weltweit gespielt, wodurch dessen Regeln hier und da abgeändert wurden.
Die heutigen Varianten lassen sich zumeist auf das englische Kartenspiel Twenty-One oder Vingt-Un zurückführen. Ein deutsches Blackjack in Casinos anzutreffen wird schwer, dafür werden jedoch Europäisches und Amerikanisches Blackjack angeboten. Worin die Unterschiede dieser beiden Varianten liegen und worauf Spieler achten müssen, erklären wir nun.
Europäisches Blackjack Regeln
Die Unterschiede zwischen American vs European Blackjack mögen für ungeübte Spieler nicht sofort ersichtlich sein. Bei beiden Varianten ist es das Ziel, eine höhere Hand zu besitzen als der Dealer. Wer einen kombinierten Kartenwert von 21 aufweist, gewinnt mit einem Blackjack. Sollte dieser Wert jedoch über 21 liegen, dann hat die entsprechende Hand sofort verloren.
Zum Spielen werden zumeist zwei Kartendecks mit jeweils 52 Karten verwendet – hierauf sollte auch beim European Blackjack online stets geachtet werden, da die Anzahl an Kartendecks einen Einfluss auf die Gewinnchancen hat. Diese werden zunächst gemischt und dann an die Spieler und den Dealer ausgeteilt. Während die Spieler sofort zwei aufgedeckte Karten erhalten, wird beim Europäischen Blackjack zunächst nur eine Karte des Dealers offen hingelegt. Die ersten Einsätze werden bereits vor dem Austeilen der Karten platziert.
Nun können die Spieler weitere Entscheidungen treffen, vorausgesetzt der kombinierte Kartenwert liegt nicht über 21. In diesem Fall handelt es sich um einen sogenannten „Bust“. Das bedeutet, dass der Spieler diese Hand sofort verloren hat. Sollte es sich hingegen um einen Kartenwert von exakt 21 handeln, dann hat der Spieler einen Blackjack und in der Regel sofort gewonnen. Es muss jedoch abgewartet werden, bis die zweite Karte des Dealers aufgedeckt wird. Handelt es sich bei der Hand des Dealers ebenfalls um einen Blackjack, dann kommt es zu einem Unentschieden.
Bei einem Kartenwert von unter 21 kann beim European Blackjack nun zwischen „Hit“, „Stand“, „Double Down“ und „Split“ entschieden werden:
- ♠️ Bei „Hit“ wird der Hand eine dritte Karte hinzugefügt.
- ♠️ Bei „Stand“ bleibt alles wie es ist.
- ♠️ „Double Down“ wird eine dritte Karte hinzugefügt und der ursprüngliche Einsatz verdoppelt.
- ♠️ „Split“ bedeutet, dass die beiden Karten auf zwei Hände aufgeteilt werden.
Sobald alle Spieler ihre Entscheidungen getroffen haben, erhält der Dealer seine zweite Karte. Dieser entscheidet sich nun gemäß festgelegter Regeln zu „Hit“ (16 Punkte) oder „Stand“ (Soft 16). Zu guter Letzt wird die Hand des Dealers mit der Hand eines jeden Spielers verglichen. Einem einzelnen Spieler ist es egal, ob es weitere Spieler mit höheren Händen gibt, schließlich zählt nur der Vergleich zwischen Dealer und dem jeweiligen Spieler. Die höhere Hand gewinnt.
Amerikanisches Blackjack Regeln
Europäisches und Amerikanisches Blackjack unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum. Dennoch gibt es Unterschiede, die einen Einfluss auf die Gewinnchancen haben. American Blackjack online und auch in lokalen Spielbanken wird zumeist mit zwischen vier und acht Kartendecks zu jeweils 52 Karten gespielt. Der Spielablauf gleicht dem des European Blackjacks, es gibt jedoch ein paar Abweichungen.
Beim European vs American Blackjack fällt auf, dass bei letzterer Variante die zweite Karte des Dealers sofort aufgedeckt wird, sollte es sich bei der ersten Karte um eine 10, Bildkarte oder ein Ass handeln. Zudem unterscheiden sich die Regeln gemäß derer ein Dealer Entscheidungen trifft. Bei einer Soft 17 kommt es zu „Stand“, während ein Kartenwert von 16 zu „Hit“ führt.
Auch für Spieler sind die Regeln, welche Entscheidungen sie selbst im Spielverlauf treffen dürfen, ein klein wenig anders:
- ♥️ Beim Amerikanischen Blackjack dürfen Asse nicht geteilt werden.
- ♥️ Dafür ist es nach einem „Split“ erlaubt, „Double Down“ zu wählen.
- ♥️ 4, 5 und 10er Karten dürfen ebenfalls nicht geteilt werden.
- ♥️ Es gibt jedoch zusätzliche Optionen, die sich „Insurance“ und „Surrender“ nennen.
„Insurance“ ist ebenfalls eine sogenannte Side Bet (Nebenwette) und erlaubt es Spielern, ihre Hand gegen die des Dealers zu versichern, sollte es sich bei dessen offener Karte um ein Ass handeln. Wenn seine zweite Karte dann den Wert 10 hat, wird die Wette 2:1 ausbezahlt.
Unterschiede zwischen European und American Blackjack
♠️ American Blackjack | ♣️ European Blackjack | |
---|---|---|
Kartendecks | 4-8 | 2 |
Hole Card | Ja | Nein |
Blackjack Quote | 3:2 bis 6:5 | 3:2 |
Double Down | Immer möglich | Nur bei Kartenwerten von 9,10 und 11, nie nach einem „Split“ |
Split | Bis zu dreimal, kein Blackjack mit geteilten Assen möglich | Nur einmal und bei zwei gleichen Karten |
Blackjack | Spieler gewinnt | Unentschieden möglich, Dealer Blackjack überbietet 21 eines Spielers |
Kartendecks bei American vs European Blackjack
Beim Vergleich des Europäischen und Amerikanischen Blackjacks fällt auf, dass Ersteres mit weniger Kartendecks gespielt wird. Beim European Blackjack sind es in der Regel zwei Kartendecks mit jeweils 52 Karten, die für das Spiel verwendet werden. In den allermeisten Varianten des American Blackjacks sind es 6 bis 8 Kartendecks, beim Atlantic City Blackjack hingegen nur 4.
Wer mit Echtgeld spielt, sollte beim Live Blackjack sowie bei allen anderen Blackjack-Tischen darauf achten, wie viele Kartendecks verwendet werden. Je mehr es gibt, desto schwerer wird nicht nur das Kartenzählen, sondern desto geringer fallen auch die Gewinnchancen aus, weil sich der Hausvorteil erhöht. Dieser Unterschied beim American vs European Blackjack sollte somit bei der Wahl einer Blackjack Variante berücksichtigt werden.
Die Hole Card im European und American Blackjack
Einen Vorteil, den das Amerikanische Blackjack bietet, ist, dass die zweite Karte (die sogenannte Hole Card) des Dealers aufgedeckt wird, sollte es sich bei der ersten um eine 10, Bildkarte oder ein Ass handeln. Somit wissen Spieler sofort, ob es sich bei der Hand des Dealers um einen Blackjack handelt. Beim Europäischen Blackjack wird die zweite Karte immer erst am Ende der Spielrunde bekanntgegeben. Hierbei spielt es keine Rolle, ob ein Blackjack wahrscheinlich ist. Zudem kann es beim European Blackjack zu einem Unentschieden kommen, während beim American Blackjack in der Regel der Blackjack eines Spielers gewinnt.
Double Down in den unterschiedlichen Blackjack Varianten
Während beim Amerikanischen Blackjack ein „Double Down“ bei allen Kartenkombinationen sowie auch nach einem „Split“ erlaubt ist, darf diese Entscheidung beim Europäischen Blackjack nur bei Kartenwerten von 9 bis 11 und niemals nach einem „Split“ getroffen werden.
Der Vergleich zwischen Europäischem und Amerikanischem Blackjack ist übrigens auch dann wichtig, wenn eine Blackjack Tabelle für die optimale Blackjack Strategie verwendet wird. Da es diese Unterschiede gibt, muss die richtige Tabelle für das entsprechende Spiel genutzt werden. Wer beim Spielen des European Blackjacks versehentlich eine American Blackjack Tabelle zu Rate zieht, der stützt seine Entscheidungen auf Annahmen, die nicht zutreffen.
Split beim Europäischen und Amerikanischen Blackjack
Die Möglichkeit des „Split“ ist im European Blackjack im Vergleich zum American Blackjack sehr eingeschränkt. Diese Entscheidung kann nämlich nur dann getroffen werden, wenn die aktuelle Hand aus zwei gleichen Karten (zum Beispiel Bube und Bube oder 2 und 2) besteht. Zudem darf die Hand auch nur einmal geteilt werden.
Beim American Blackjack ist dies bis zu dreimal pro Spiel möglich und diese Entscheidung kann auch dann getroffen werden, wenn die zwei Karten nicht gleich sind. Sollten jedoch Asse auf zwei neue Hände aufgeteilt werden, dann ist kein Blackjack mehr möglich.
Late Surrender bei der amerikanischen und europäischen Variante
Besteht die Option „Surrender“, gibt der Spieler auf und erhält die Hälfte des Einsatzes zurück. Diese Möglichkeit haben Spieler der europäischen Blackjack-Variante nicht. Sobald am Tisch Platz genommen wurde, muss mit dieser Hand bis zum Ende gespielt werden. Beim amerikanischen Blackjack ist es hingegen möglich, die Entscheidung zu treffen, aus der aktuellen Spielrunde auszusteigen.
Sollte es sich bei der ersten Karte des Dealers um eine 10 oder ein Ass handeln, wird die Hole Card umgedreht, um einen möglichen Blackjack aufzudecken. Ist es für Spieler beim American Blackjack möglich, vor dem Aufdecken der zweiten Karte „Surrender“ zu wählen, handelt es sich um ein „Early Surrender“. Beim „Late Surrender“ hingegen kann der Spieler auch aufgeben, nachdem der Dealer die zweite Karte aufgedeckt hat und verliert ebenfalls die Hälfte des Einsatzes.
Aber Achtung: Erhält das Haus einen Blackjack, ist kein Late Surrender möglich und der gesamte Einsatz ist verloren. Diese Variante des Aufgebens ist also mit einem Risiko behaftet.
Insurance Bet Regeln im Vergleich
Bei „Insurance“ handelt es sich um eine zusätzliche Wette. Das bedeutet, dass sie nicht an die ursprüngliche Wette auf die Hand des Spielers gekoppelt ist. Sie wird beim Amerikanischen Blackjack angeboten, sollte es sich bei der ersten Karte des Dealers um ein Ass oder eine 10 handeln.
Bevor die Hole Card des Dealers aufgedeckt wird, können die Spieler diese zusätzliche Wette abgeben. Sie wetten dann darauf, dass es zu einem Blackjack kommt und sollte dies der Fall sein, wird die Wette zu einer 2:1 Quote ausbezahlt. Beim Europäischen Blackjack wird „Insurance“ nicht angeboten.
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Hausvorteil und Gewinnchancen: European vs American Blackjack
Europäisches und amerikanisches Blackjack unterscheiden sich beim näheren Hinsehen sehr. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Einfluss der verschiedenen Regeln auf die Gewinnchancen berücksichtigt wird. Wie bereits erwähnt sind weniger Kartendecks besser, doch wie verhält es sich mit den Einsatzoptionen?
American Blackjack
Was dies angeht, befindet sich der Spieler bei folgenden Regeln für American Blackjack im Vorteil:
- ♣️ „Late Surrender“ ist möglich – verringert den Hausvorteil um 0,08%
- ♣️ „Double Down“ bei allen Kartenkombinationen möglich – verringert den Hausvorteil um 0,23%
- ♣️ „Double Down“ nach einem „Split“ möglich – verringert den Hausvorteil um 0,14%
- ♣️ „Split“ erneut möglich – verringert den Casino-Hausvorteil um 0,08%
Hierbei handelt es sich um Optionen, die das Europäische Blackjack nicht bietet. Das bedeutet jedoch nicht, dass das American Blackjack von Haus aus spielerfreundlicher ist. Zu beachten sind nämlich auch die Regeln, die dem Casino einen entscheidenden Vorteil bieten:
- ♦️ Sechs oder acht Kartendecks – erhöht den Hausvorteil um entsprechend 0,64% oder 0,65%
- ♦️ Blackjack Quote 6:5 – erhöht den Hausvorteil um 1,39%
- ♦️ Soft 17 bedeutet Dealer „Hit“ – erhöht den Hausvorteil um 0,22%
European Blackjack
Zudem gibt es auch beim European Blackjack Regeln, die dem Spieler einen Vorteil bescheren:
- ♣️ Zwei Kartendecks - verringert den Hausvorteil des Casinos um 0,19%
- ♣️ Soft 16 bedeutet Dealer „Stand“ - verringert den Hausvorteil um 0,22%
Das Gegenteil ist jedoch aufgrund dieser Spielregeln der Fall:
- ♦️ „Split“ nicht erneut möglich - erhöht den Hausvorteil um 0,18%
- ♦️ „Double Down“ nur eingeschränkt möglich - erhöht den Hausvorteil um 0,09%
- ♦️ „Double Down“ nach „Split“ nicht möglich - erhöht den Hausvorteil um 0,14%
- ♦️ Kein frühzeitiges Aufdecken der „Hole Card“ - erhöht den Hausvorteil um 0,11%
Fazit – welche Blackjack-Variante ist besser?
Im Gegensatz zum European und American Roulette sind die Vor- und Nachteile bei den Blackjack-Varianten nicht ganz so eindeutig zu erkennen. Auch die Unterschiede fallen ungeübten Blackjack-Spielern erst beim näheren Hinsehen auf. Das führt oft zu Verwirrungen wie zum Beispiel, dass Blackjack Tabellen nicht für die Variante verwendet werden, für die sie gedacht waren. Um dies zu vermeiden, sollten die verschiedenen Spielregeln stets beachtet werden.
Da European Blackjack aufgrund der geringeren Wettoptionen weniger kompliziert ist, bietet diese Blackjack-Variante einen guten Einstieg. American Blackjack ermöglicht Spielern hingegen mehr Freiheiten, was für einen abwechslungsreicheren Spielablauf sorgen kann. Wer eine möglichst hohe Gewinnchance wünscht, der ist mit dem Amerikanischen Blackjack ein wenig besser beraten. Europäisches und amerikanisches Blackjack haben jedoch beide ihre Vorteile, weshalb die Wahl letztendlich gemäß der Vorlieben des jeweiligen Spielers getroffen werden sollte.
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